Empfehlungen für Eltern zum Umgang mit Krisen
Wenn sich etwas unsicher oder unbekannt anfühlt, wir nicht wissen, wie sich die Situation entwickelt oder wir auf einmal Dinge nicht mehr wie gewohnt kontrollieren können, ist es normal Stress, Angst oder Wut zu empfinden. Wenn wir mit unserem eigenen Verhalten wenig beeinflussen können, kann es passieren, dass wir uns hilflos fühlen. Dann ist es umso schwieriger, Kindern Sicherheit zu vermitteln. Aus diesem Grund empfehlen wir in dieser mit Unsicherheit verbundenen Zeit, die eigene Regulationsfähigkeit zu stärken, damit die negativen Gefühle nicht überhandnehmen.
Die folgenden Tipps sollen Sie bei der aktuellen Herausforderung unterstützen, psychisch stabil zu bleiben. Somit können Sie Ihren Kindern weiterhin die nötige Sicherheit vermitteln.
Psychisch gesund bleiben in Krisenzeiten
1. Sie sind nicht hilflos!
Es ist normal, sich in einer Krisensituation traurig, verunsichert, ängstlich oder auch wütend zu fühlen. Ein Stück weit müssen wir die aktuell schwierige Situation akzeptieren, auch unsere Gefühle der Verunsicherung. Wie wir uns jedoch verhalten, können wir nach wie vor selbst entscheiden. Sie sind nicht hilflos! Deshalb kümmern Sie sich um sich selbst: Halten Sie die Hygienevorschriften ein, erinnern Sie ihre Mitmenschen daran, dies ebenfalls zu tun. Machen Sie Dinge, welche die psychische und physische Gesundheit stärken (gesundes Essen, ausreichend Schlaf, soziale Kontakte mit der Familie und Freunden via Email, Skype und Telefon beibehalten). Auch für andere da zu sein und diese zu unterstützen, ist ein hilfreiches Mittel gegen die erlebte Hilflosigkeit.
2. Vermeiden Sie Alkohol- oder Drogenkonsum
Vermeiden Sie Strategien, die möglicherweise kurzfristig helfen, negative Emotionen zu bewältigen, die sich aber langfristig negativ auf die psychische Gesundheit auswirken, wie beispielsweise Alkohol- oder Drogenkonsum.
3. Holen Sie sich Unterstützung
Wenn Sie zu sehr belastet sind, holen Sie sich Unterstützung. Überlegen Sie sich, an wen Sie sich in Ihrem Umfeld wenden können oder holen Sie sich professionelle Unterstützung.
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4. Informieren Sie sich mit Bedacht
Zu viel Information kann dazu beitragen, dass die Verunsicherung zunimmt. Grenzen Sie deshalb die Zeit ein, während der Sie sich mit der Thematik zu Covid-19 beschäftigen. Meiden Sie Quellen, die nicht neutral und sachlich informieren und eher Ihre Sorgen verstärken. Empfehlenswert ist die Seite des BAG.
5. An die eigenen Stärken denken
Erinnern Sie sich daran, dass sie bereits früher schwierige Situationen gemeistert haben. Auf welche Fähigkeiten und Stärken können Sie zurückgreifen? Was können Sie gut?
6. Im Hier und Jetzt bleiben
Versuchen Sie sich im Hier und Jetzt zu verankern, sobald Sie merken, dass Sie sich Sorgen über etwas machen, dass noch gar nicht passiert ist. Achten Sie darauf, was Sie sehen, hören oder riechen oder was gerade passiert. Auch sich voll und ganz auf eine Tätigkeit oder auch ein Spiel mit Ihrem Kind einzulassen, kann hilfreich dabei sein, auf Abstand zu negativen Gedanken zu gehen. Achtsamkeitsübungen können auch eine Möglichkeit sein, geerdet zu bleiben, wenn sich Dinge ausserhalb Ihrer Kontrolle anfühlen.
Die hier aufgeführten Punkte sind im Wesentlichen den Empfehlungen der WHO entnommen und wurden von den UPK Basel ergänzt.
Weitere Informationen
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