Internationaler Tag der Pflege 2025

Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2025 stellen wir unser Pflegefachpersonal vor. Sechs Pflegefachkräfte der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel erzählen von sich und ihrem Alltag in ganz unterschiedlichen Bereichen. Wie sieht ihre Arbeit aus? Warum haben sie sich für diesen Beruf entschieden? Hintergründe über die Herausforderungen in der Pflege erfahren Sie auch im UPK-Interview mit Dr. Franziska Rabenschlag. Und last but not least zeigt uns Oxana Konrad auf, warum ihr Herz für die Pflege schlägt. 

«Die Jugendlichen, die stationär zu uns in die Behandlung kommen, können ihren Alltag aufgrund einer psychiatrischen Krankheit oder ihrer belasteten Lebenssituation nicht mehr selbstständig bewältigen. Dadurch geraten wichtige Entwicklungsaufgaben ins Stocken. In unserer interdisziplinären und systemisch orientierten Arbeit geht es darum, die Jugendlichen als Person ganzheitlich zu erfassen, ihr oft komplexes Umfeld miteinzubeziehen und ihnen das nötige Handwerkszeug mitzugeben, um Schritt für Schritt in ihren Alltag zurückzufinden. Gemeinsam legen wir Wert auf die Stärkung der Autonomie, Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit. Jedes Mal, wenn ich sehe, wie ein junger Mensch gestärkt ins Leben zurückkehrt, weiss ich: Ich bin am richtigen Ort.»
Anja Berger, Pflegerisch Pädagogische Abteilungsleiterin JPA, Klinik für Kinder und Jugendliche (UPKKJ)

«Die Erfolgsgeschichte der KIS mit ihrem Konzept der Krisenintervention wird nun schon seit zwei Jahren auf dem UPK Campus fortgesetzt. Die Fusion mit den UPK im Jahr 2010 und der Umzug im Mai 2023 waren die grössten Veränderungen in der langjährigen KIS-Historie seit ihrem Bestehen. Veränderungen prägen auch unsere tägliche Arbeit mit Menschen in Krisen. Die Lebenssituationen der Betroffenen haben sich so stark verändert, dass sie oft als unüberwindbare Hindernisse wahrgenommen werden.

Die KIS bietet einen geschützten, sicheren Rahmen, um gemeinsam Probleme und Ziele zu definieren und Bewältigungsstrategien beziehungsweise Perspektiven zu entwickeln. Entscheidend ist dabei der Beziehungsaufbau, das Angebot eines wohlwollenden Klimas und grösstmögliche Transparenz in Bezug auf den Behandlungsprozess. Pflege in Krisensituationen bedeutet für mich konkret, sich immer wieder aufs Neue auf die individuellen Erlebniswelten der Patientinnen und Patieneten einzulassen und diese Personen aus der Krise heraus zu begleiten. Etwas vereinfacht aber zutreffend beschreibt es Max Frisch folgendermassen: ‘Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen’.»
Christian Thimm, Abteilungsleitung Pflege Kriseninterventionsstation (KIS)

«Viele Menschen, mit denen ich arbeite, sind mehrfach belastet – durch Armut, Einsamkeit, psychische und körperliche Erkrankungen oder schwierige Lebensbedingungen. Hier zählt nicht nur die richtige Dosierung eines Medikaments, sondern vor allem der respektvolle und wertschätzende Umgang. Ich lerne in meiner Ausbildung, wie wichtig Beziehungsarbeit ist, und Vertrauen in der Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten. Nur wenn sich jemand ernst genommen und gesehen fühlt, kann Veränderung überhaupt möglich sein. Ich erlebe es immer wieder: Vermeidlich kleine Ziele wie das Einhalten eines Termins, ein offenes Gespräch oder der Wunsch nach Struktur im Alltag – sie sind für viele meiner Patientinnen und Patienten riesige Fortschritte. Und genau diese Momente berühren mich und motivieren mich täglich aufs Neue.
Natürlich ist die Arbeit nicht immer einfach. Es gibt Rückschläge, Frustration und auch persönliche Grenzen. Aber gerade das lehrt mich, professionell zu bleiben, mein eigenes Handeln zu reflektieren und im Team Unterstützung zu suchen. Ich bin nicht allein, sondern Teil eines Netzwerks, und eines interprofessionellen Teams, das gemeinsam für die bestmögliche Betreuung sorgt. Das gibt mir Sicherheit – und stärkt mein berufliches Selbstverständnis. Die Entscheidung, den Abschluss meiner Ausbildung im Suchtabulatorium SAM zu machen, war für mich goldrichtig. Hier finde ich Sinn, Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeiten in einem. Ich sehe Menschen nicht auf ihre Sucht reduziert, sondern begleite sie auf Augenhöhe. Ich lerne nicht nur für den Beruf, sondern fürs Leben.»
Nadine Dill, Studierende Pflegefachfrau HF

«Viele Menschen, mit denen ich arbeite, sind mehrfach belastet – durch Armut, Einsamkeit, psychische und körperliche Erkrankungen oder schwierige Lebensbedingungen. Hier zählt nicht nur die richtige Dosierung eines Medikaments, sondern vor allem der respektvolle und wertschätzende Umgang. Ich lerne in meiner Ausbildung, wie wichtig Beziehungsarbeit ist und Vertrauen in der Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten. Nur wenn sich jemand ernst genommen und gesehen fühlt, kann Veränderung überhaupt möglich sein. Ich erlebe es immer wieder: Vermeintlich kleine Ziele wie das Einhalten eines Termins, ein offenes Gespräch oder der Wunsch nach Struktur im Alltag – sie sind für viele meiner Patientinnen und Patienten riesige Fortschritte. Und genau diese Momente berühren mich und motivieren mich täglich aufs Neue.

Natürlich ist die Arbeit nicht immer einfach. Es gibt Rückschläge, Frustration und auch persönliche Grenzen. Aber gerade das lehrt mich, professionell zu bleiben, mein eigenes Handeln zu reflektieren und im Team Unterstützung zu suchen. Ich bin nicht allein, sondern Teil eines Netzwerks und eines interprofessionellen Teams, das gemeinsam für die bestmögliche Betreuung sorgt. Das gibt mir Sicherheit – und stärkt mein berufliches Selbstverständnis. Der Entscheid, den Abschluss meiner Ausbildung im Suchtabulatorium SAM zu machen, war für mich goldrichtig. Hier finde ich Sinn, Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeiten in einem. Ich sehe Menschen nicht auf ihre Sucht reduziert, sondern begleite sie auf Augenhöhe. Ich lerne nicht nur für den Beruf, sondern fürs Leben.»
Nadine Dill, Studierende Pflegefachfrau HF
 

«Das Konzept ‘Open Doors’ ist für mich als Pflegefachperson mehr als nur ein Modell – es ist eine lebendige Haltung, die mich täglich dazu anregt, die Balance zwischen Offenheit und professionellen Grenzen zu finden. Besonders wertvoll ist es, in einem offenen Abteilungssetting eine vertrauensvolle Beziehung zu den Patientinnen und Patienten aufbauen zu dürfen. Es ist eine ständige Herausforderung, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Patientinnen und Patienten einzugehen, während gleichzeitig die Qualität der Pflege und die Sicherheit gewährleistet bleiben müssen. In stressigen Situationen, wenn die Zeit knapp und die Anforderungen hoch sind, wird mir bewusst, wie wichtig es ist, trotz äusserer Hektik reflektiert zu bleiben, um das ‘Open Doors’-Konzept auch in schwierigen Momenten aufrechtzuerhalten.

Was mich besonders motiviert, ist die enge Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Team. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die Patientinnen und Patienten aktiv in ihre Genesung einzubeziehen und ihre Selbstbestimmung ressourcenorientiert zu fördern. Der Austausch und der Zusammenhalt im Team schaffen ein Miteinander, in dem jeder von uns zum Erfolg der Behandlung beiträgt. Trotz der anspruchsvollen Aufgaben würde ich den Beruf der Pflegefachperson immer wieder ergreifen, denn Menschen in Krisensituationen auf ihrem Genesungsweg als Bezugsperson zu begleiten, ist für mich eine der bereicherndsten Erfahrungen, die ich in meinem bisherigen Berufsleben machen durfte.»
Katja Jermann, Zentrumsleiterin Pflege Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen (ZAE)

«Die Psychiatrie hat immer auch eine gesellschaftliche Ordnungsfunktion. Besonders deutlich wird dies im Bereich der forensischen Psychiatrie, die im Auftrag der Justiz handelt. Wir bewegen uns in unserer täglichen Arbeit im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Therapie. Aufgrund der häufig schwer- und mehrfachkranken Patientinnen und Patienten ist eine intensive psychiatrische Beziehungsarbeit erforderlich, interprofessionell abgestützt. Dies ist gerade zu Beginn eines Aufenthaltes nicht ganz einfach, denn die Patientinnen und Patienten sind nicht freiwillig in der forensisch-psychiatrischen Klinik – und deswegen auch häufig nur wenig motiviert, sich an der Therapie zu beteiligen. Zudem bedeutet ein Aufenthalt bei uns für die Betroffenen oft den Beginn einer langen Reise, häufig für viele Jahre. Wir gehen somit eine «Langzeitbeziehung» ein, in der wir oft nur kleine Entwicklungsschritte bei unseren Patienten sehen. Gerade dann gilt es aber einen therapeutischen Negativismus zu vermeiden. Dabei sind eine ganzheitliche Betrachtung der Betroffenen, die Vermittlung von Hoffnung und Perspektiven sowie eine professionelle Distanz essenziell, um einerseits den Aufgaben und Verantwortungen gegenüber der zu behandelnden Personen gerecht zu werden und sie auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben ausserhalb der Einrichtung vorzubereiten, und um sich andererseits selbst gesund halten zu können.»
Dr. Susanne Schoppmann, Pflegewissenschaftlerin Klinik für Forensik (UPKF), und Stefan Rogge, Pflegerische Klinikleitung UPKF

Noch mehr zum Tag der Pflege hier

Notfallkontakt

Erwachsene:

Zentrale Aufnahme und Notfall Psychiatrie (24h täglich)
Universitäre Psychiatrische Kliniken (UPK) Basel
Wilhelm Klein-Str. 27, Basel
Standort
Tel. +41 61 325 51 00

Walk-In Ambulanz
Kornhausgasse 7, Basel
Montag bis Freitag,
8 – 16 Uhr
Standort
Tel. +41 61 325 81 81

Privatpatienten

Wilhelm Klein-Strasse 27, Basel
Standort
Tel. +41 61 325 52 08
Bei Notfällen ausserhalb der Öffnungszeiten:
Patientenaufnahme und Notfallpsychiatrie
+41 61 325 51 00

Lageplan Defibrillatoren und Notfallkoffer

Hier gelangen Sie zum Plan.

Kinder und Jugendliche:

Poliklinik
Kornhausgasse 7, Basel
Montag bis Freitag,
8 – 12 Uhr und 13 – 17 Uhr
Standort
Tel. +41 61 325 82 00

Bei Notfällen ausserhalb der Öffnungszeiten (24h täglich):
Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
Spitalstrasse 33, Basel
Standort
Tel. +41 61 704 12 12