UPK Ambulatorium für schwer behandelbare Depressionen

Die UPK Basel bauen ein Ambulatorium für Patienten und Patientinnen mit schwer behandelbaren oder therapieresistenten Depressionen auf. Eine der Behandlungsmöglichkeiten ist die Elektrokonvulsionstherapie (EKT). Als erste Klinik in der Region nehmen die UPK Basel die EKT wieder in ihr Angebot auf.

Die UPK Basel schliessen eine Lücke in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schwer behandelbaren Depressionen: Ab dem 1. Dezember wird die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wieder in den Behandlungskatalog aufgenommen. Bei der EKT wird unter Vollnarkose während bis zu 8 Sekunden mit kurzen Stromimpulsen ein kurzer kontrollierter epileptischer Anfall ausgelöst, immer mit dem Einverständnis der Patientin oder des Patienten.

«EKT lindert therapieresistente und schwere depressive Symptome in kurzer Zeit zuverlässig», sagt Prof. Annette Brühl, Chefärztin des Zentrums für Affektive-, Stress- und Schlafstörungen (ZASS) und des Zentrums für Alterspsychiatrie (ZAP) an der UPK Klinik für Erwachsene sowie Professorin für Affektive Störungen. Neue Behandlungsmöglichkeiten für affektive und Angststörungen und Störungen der Emotionsregulation sind die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Prof. Annette Brühl hat mit EKT langjährige Erfahrung. Als schwer behandelbar gelten Patientinnen und Patienten mit einem hohen Leidensdruck, bei denen nach vorgängiger regulärer Behandlung keine Besserung eintritt.

«Die Nachfrage nach EKT-Behandlungen ist in der Region Basel vorhanden», sagt Prof. Annette Brühl. Momentan schicken die UPK Patientinnen und Patienten häufig nach Zürich für die EKT-Behandlung. «Der lange Weg und die Wartezeiten sind eine grosse Hürde, diese Therapie in Anspruch zu nehmen.» Mit dem neuen Therapieangebot an den UPK Basel soll diese Hürde abgebaut werden.
«Studien zeigen, dass rund 98 Prozent der Patientinnen und Patienten nach einer EKT berichten, sie würden die Therapie wieder machen. Ein grosser Teil empfindet die Behandlung weniger beängstigend als einen Besuch beim Zahnarzt», sagt Prof. Annette Brühl. «Die EKT hat nichts mit den Bildern zu tun, die wir aus dem Film kennen», stellt Prof. Annette Brühl ausserdem klar. In der Fiktion werde die EKT als Bestrafung eingesetzt, ohne Narkose, ohne Einverständnis der Person. «In der Realität erfolgt die Therapie immer mit dem Einverständnis der Patientinnen und Patienten und immer unter Vollnarkose.»

  • EKT: Erfolgreiches biologisches Verfahren in der Psychiatrie
    Unter Vollnarkose wird während bis zu 8 Sekunden mit kurzen Stromimpulsen ein kurzer (30-60 Sekunden) kontrollierter epileptischer Anfall ausgelöst. In der Folge werden im Gehirn Neurotransmitter ausgeschüttet, das Nervenwachstum wird wieder aktiviert und Netzwerke können sich wieder neu bilden.
    Das Angebot richtet sich an erwachsene Patientinnen und Patienten mit schweren Depressiven Störungen. Die Behandlung ist schmerzfrei und wird ambulant und wenn erforderlich auch stationär mit dem Einverständnis der Patientinnen und Patienten durchgeführt. In der Regel werden pro Behandlung 12 Sitzungen eingeplant. Eine Sitzung dauert mit Vor- und Nachbereitung rund 2.5 Stunden, die eigentliche EKT-Behandlung dabei nur wenige Minuten. Mögliche Nebenwirkungen sind vorübergehende Gedächtnisstörungen, Benommenheit, Kopfschmerzen und allenfalls muskelkaterartige Schmerzen.
    Die Behandlung erzielt bei Patientinnen und Patienten mit schwer behandelbaren Depressionen zuverlässige Erfolge von bis zu 80 Prozent. Die EKT wird auch bei Manien und schwer behandelbaren Schizophrenien erfolgreich angewendet.
     
  • Erfahrungsbericht einer Patientin
    «Ich hatte acht Medikamente ausprobiert, bevor ich mit EKT behandelt wurde. Es ging mir sehr schlecht, ich war auch suizidal und ich konnte weder klar denken noch eigene Entscheide fällen. Ich habe die EKT sehr positiv erlebt. Von der eigentlichen Behandlung habe ich nichts mitbekommen. Manchmal hatte ich nachher leichte Kopfschmerzen. Nach etwa sieben Behandlungen kamen die Energie und die Lebensfreude zurück. Es war, als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte. Eine Weile waren mein Gedächtnis und meine Konzentration etwas schlechter. Ich hatte Mühe, längere Texte zu lesen und zu erinnern. Rund 6 Wochen nach der Therapie hat mein Gedächtnis wieder funktioniert und nach vier Monaten war ich wieder die Alte – es ging mir sogar besser als vorher. Sollte es mir wieder schlechter gehen, würde ich mich sofort wieder für EKT entscheiden.»

Fotos der Elektrokonvulsionstherapie zur freien Verfügung mit Vermerk zVg finden Sie im Medienbereich unserer Webseite.


Ansprechpartnerin für Medien

Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
Wilhelm Klein-Strasse 27, 4002 Basel, Telefon +41 61 325 51 11, www.upk.ch

Prof. Annette Brühl, Chefärztin des Zentrums für Affektive-, Stress- und Schlafstörungen (ZASS) und des Zentrums für Alterspsychiatrie (ZAP) an der UPK Klinik für Erwachsene und Professorin für Affektive Störungen,
Telefon +41 61 325 5095 / E-Mail annette.bruehl@STOP-SPAM.upk.ch

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