Hoch dosiertes LSD kann die Symptome einer mittelgradigen bis schweren Depression signifikant lindern, wie die randomisierte klinische und soeben veröffentlichte Studie «Efficacy and safety of low- versus high-dose-LSD-assisted therapy in patients with major depression: A randomized trial» der UPK Basel zeigt. Die Wirkung hielt bei vielen Patientinnen und Patienten bis zu zwölf Wochen nach der Behandlung an.
Ein erster Meilenstein
Erstmals wurde eine niedrige LSD-Dosis als aktives Placebo eingesetzt, um die Verblindung der Studie zu verbessern (Doppelblindstudie). Das heisst, die Teilnehmenden wurden zufällig entweder einer Kontrollgruppe mit Placebo oder einer Versuchsgruppe mit LSD zugeteilt. «Unsere Ergebnisse ergänzen die wachsende Evidenzlage, die darauf hinweist, dass LSD therapeutischen Nutzen für Menschen mit Depressionen bieten kann – mit sowohl antidepressiver Wirkung als auch einem positiven Sicherheitsprofil», meint PD Dr. Felix Müller*, verantwortlich für die Untersuchung und Forschungsgruppenleiter bei den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel.
Und der nächste Schritt?
Die Forschenden um Felix Müller sehen in den Ergebnissen eine klare Bestätigung für den weiteren Ausbau klinischer Studien mit psychedelischen Substanzen. «Diese Ergebnisse sind ermutigend und unterstreichen die Bedeutung weiterer Studien in diesem Bereich. Auch unterstützten sie unsere therapeutische Anwendung von LSD bei depressiven Erkrankungen im Rahmen von Sonderbewilligungen des Bundesamtes für Gesundheit», erklärt Felix Müller, der bereits an weiteren Untersuchungen zu LSD arbeitet. Auch ennet dem grossen Teich kommt der LSD-Forschung eine zunehmend grosse Bedeutung zu. Dort ist unter der Ägide der Pharmaindustrie soeben eine breit angelegte Studie angelaufen.
* Felix Müller ist Leiter der Forschungsgruppe für substanz-gestützte Therapien der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Er forscht seit vielen Jahren auf dem Gebiet der psychiatrischen Therapie mit Psychedelika, auch mit Geldern des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), und hat für seine Forschung bereits mehrere Auszeichnungen («Inger Salling»-Preis, Schweizer Suchtforschungspreis, «Prix Frutiger») erhalten. Felix Müller ist Co-Präsident der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie (SÄPT).
Die Studie «Efficacy and safety of low- versus high-dose-LSD-assisted therapy in patients with major depression: A randomized trial» erfolgte in Zusammenarbeit mit Prof. Matthias Liechti, Forschungsgruppenleiter am Departement für Biomedizin der Universität Basel.