Nach meinem Praktikum in der Psychiatrie war für mich schnell klar: Dieser Bereich hat nicht nur beruflich, sondern auch persönlich eine grosse Bedeutung für mich. Es war der Beginn einer Reise, die mich zu meiner heutigen Position als pflegerische Zentrumsleitung der UPK geführt hat. Der Kontakt mit den Patientinnen und Patienten sowie die Möglichkeit, sie in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen, hat mir gezeigt, wie erfüllend und herausfordernd Pflege sein kann. Dieses Gefühl, durch meine Arbeit etwas Positives zu bewirken, ist bis heute mein Antrieb.
In meiner täglichen Arbeit begeistert mich besonders, ins Detail zu gehen und gleichzeitig global zu denken. Die Balance zwischen der direkten Arbeit mit Menschen und den strategischen, managementbezogenen Herausforderungen gibt mir die Möglichkeit, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln und immer neue Perspektiven zu entdecken. Es ist diese Vielseitigkeit, die meine Arbeit so spannend und inspirierend macht.
Zusammen und gemeinsam
Ein besonders prägendes Erlebnis war das Mesa-Projekt, bei welchem die Patientinnen und Patienten in unserer Kantine mit den Mitarbeitenden zusammen das Mittagessen einnehmen. Hierbei habe ich die Offenheit auf allen Ebenen erlebt – von Patientinnen und Patienten über Kolleginnen und Kollegen bis hin zur Klinikleitung. Diese Offenheit hat mich tief beeindruckt, da sie gezeigt hat, wie wichtig gegenseitiges Vertrauen und Respekt in der Zusammenarbeit sind. Dieses Projekt hat mir auch gezeigt, wie bedeutend es ist, innovative Ansätze zu bewahren und weiterzuentwickeln. Gerade in Zeiten, in denen der Pflegeberuf vor grossen Herausforderungen steht, sind solche Projekte eine Quelle der Inspiration und Motivation.
Ein weiterer wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Pflege ist ein Bereich, der davon profitiert, wenn verschiedene Disziplinen – sei es Medizin, Psychologie, Verwaltung oder Forschung – Hand in Hand arbeiten. Diese Kooperationen ermöglichen es uns, die Pflege aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und zukunftsorientiert weiter zu entwickeln. Besonders bereichernd finde ich, wie verschiedene Fachbereiche zusammenkommen, um gemeinschaftlich für die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten die bestmöglichen Lösungen zu finden.
Offen sein und bleiben
Als pflegerische Zentrumsleitung sehe ich es als meine Aufgabe, diese Offenheit und den Geist der Zusammenarbeit zu fördern und mein Team dazu zu ermutigen, neue Wege zu gehen. Die Arbeit an den UPK bietet dazu ideale Voraussetzungen, da hier eine enge Verbindung zwischen Praxis und Innovation besteht. Diese Kombination eröffnet kontinuierlich neue Entwicklungen und Möglichkeiten.
Die Zusammenarbeit und gegenseitige Anerkennung sind für mich von zentraler Bedeutung – sie bilden die Grundlage für ein erfolgreiches und erfüllendes Arbeitsumfeld. Besonders dankbar bin ich für meine Kolleginnen und Kollegen, die auch in der heutigen, oft herausfordernden Zeit im Pflegebereich Grossartiges leisten. Ihre Professionalität, ihr Engagement und ihre Menschlichkeit inspirieren mich jeden Tag aufs Neue und zeigen, dass die Pflege weit mehr ist als nur ein Beruf – sie ist ein Fundament für Mitmenschlichkeit und Fortschritt.
Für mich ist die Pflege ein dynamisches Feld, das sich ständig weiterentwickelt und uns alle dazu einlädt, mitzuwirken. Offenheit und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, sind die Schlüssel, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und gleichzeitig das Beste aus bewährten Ansätzen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Diese Haltung möchte ich nicht nur in meinem Team, sondern auch über die Grenzen der UPK hinaus weitergeben – denn gemeinsam gestalten wir nicht nur die Pflege von heute, sondern auch die von morgen.
Oxana Konrad
Oxana Konrad ist seit Oktober 2022 bei den UPK und Leiterin Pflege des Zentrums Psychosomatik Psychotherapie, des Zentrums für Alterspsychiatrie und des Zentrums Affektive- Stress- und Schlafstörungen.