«Offene Türen» aus Patientensicht

Eine aktuelle Studie der UPK Basel zeigt, dass die Mehrheit der zu Behandelnden auch in akuten Krisen auf offenen Abteilungen in der Psychiatrie behandelt werden möchte.

Offene Türen in der Psychiatrie werden in der Fachwelt zunehmend als Mittel zur Verringerung von Zwangsmassnahmen und zur Förderung der Autonomie empfohlen. So auch bei den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel, die das Konzept der «Open Doors» seit mehr als zehn Jahren anwenden und keine ausschliesslich geschlossenen Abteilungen mehr führen. Bisher fehlten jedoch systematische Untersuchungen, die auch die Sichtweisen der Patientinnen und Patienten umfassend berücksichtigen. Diese Lücke füllt die soeben veröffentlichte Studie «Patient Perspectives on Open-Door Policies in Psychiatry: Mixed Methods Study»* eines Forscherteams der UPK Basel. Die Ergebnisse sind eindeutig: Für 64 Prozent der Befragten sind offene Stationen «sehr wichtig». Eine freiwillige Behandlung auf geschlossenen Stationen lehnen gar über 70 Prozent ab.

Zusätzlich fassten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Hilfe eines innovativen Text-Mining-Verfahrens Freitext-Äusserungen von rund 600 Patientinnen und Patienten zusammen. Hierbei wurden zwei grössere Themenbereiche deutlich, welche die Befragten mit geschlossenen Türen verbinden: «Einschränkung und Institutionalisierung» – geprägt vom Gefühl des Eingesperrtseins, Kontrollverlusts und sozialer Isolation – sowie «Autonomie und Selbstbestimmung» – mit dem Wunsch nach Freiheit und uneingeschränktem Zugang zu Aussenbereichen.

Ein Umdenken erforderlich

Das Konzept der offenen Türen beinhaltet nebst baulichen Anpassungen vor allem auch eine grundlegende Veränderung in der Haltung sowie im Umgang mit Patientinnen und Patienten. Autonomie, Vertrauen und aktive therapeutische Beteiligung stehen im Mittelpunkt. «Eine Therapie auf Augenhöhe», so Erstautor PD Dr. Timur Liwinski. Er betont, dass Kliniken bei der Umsetzung offener Modelle auf angemessene personelle und strukturelle Ressourcen achten müssen, um die Sicherheit und Würde von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten: «’Open Doors’ in der Psychiatrie sind für eine Institution und ihre Mitarbeitenden zwar aufwendiger, tragen aber massgeblich dazu bei, die Zufriedenheit bei Patientinnen und Patienten und Behandlungsergebnisse zu verbessern.»

* Studie «Patient Perspectives on Open-Door Policies in Psychiatry: Mixed Methods Study» unter der Federführung von Prof. Undine Lang, Direktorin der Klinik für Erwachsene und Privatklinik. Die UPK Basel sind eine offene Klinik und arbeiten seit Jahren nach dem Konzept der Offenen Türen. Dafür erhielten die UPK auch den «Prix Innovation Qualité», ein Preis, der an Projekte geht, welche die Qualität des Schweizer Gesundheitssystems voranbringen. Eingeführt wurde das Konzept von Undine Lang. Sie brachte die Idee aus ihrer früheren Tätigkeit an der Berliner Charité mit.

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